Collection:
Karpett (Roxanne Chaussalet)
Karpett (Roxanne Chaussalet) zeichnet, seit sie einen Stift halten kann. Als Kind träumte sie nicht davon, Lehrerin oder Feuerwehrfrau zu werden, wie alle anderen, sondern wollte entweder eine Ninja Turtle oder Malerin werden. Die zweite Option schien etwas realistischer. Irgendwie glaubt sie immer noch, dass Kunst die Welt verändern kann – naiv, stur und ohne Reue. Nach ihrem Studium der Bildenden Künste in Rouen, Frankreich, ließ Karpett 2020 alles hinter sich und zog mitten in der Pandemie nach Berlin, auf der Suche nach Freiheit und einem Leben, das von Kreativität bestimmt ist und nicht vom Alltagstrott im Büro. Eine Zeit lang hielt sie einen zermürbenden Job in einem Unternehmen aus, kündigte dann aber im Dezember 2024, um sich ganz ihrer Kunst zu widmen. Keine Ausreden. Keine Reue. Ihre Arbeiten sind roh, physisch und ungezähmt, Acrylfarben, Collagen, Holzschnitte und großformatige Gesten von Hand. In einer digitalen Welt ist Textur ihre Rebellion und ein Weg zu überleben. Farbe, Wut, Zärtlichkeit, Queerness, Feminismus – all das prallt auf der Leinwand aufeinander. Karpett beschreibt ihre Kunst als „einen Kuss auf den Hals und einen Schlag ins Gesicht“. Chaotisch, intim, disruptiv und lebendig existiert sie, um Raum zurückzugewinnen, zu provozieren, zu verbinden und über die Absurdität des Ganzen zu lachen. Kunst weigert sich, still zu sitzen, und sie auch.