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Ringo Sommerfeld
Ringo Sommerfeld, geboren in Zeitz und heute in Leipzig lebend, gehört zu den spannenden Stimmen der zeitgenössischen queeren Fotografie. Aufgewachsen in einer Großfamilie mit zwölf Kindern, erlebte er früh ein Umfeld, das von Enge und gesellschaftlichen Zwängen geprägt war. In einer Kleinstadt, in der Rechtsextremismus und Intoleranz zum Alltag gehörten, musste er seine Identität lange verbergen – Erfahrungen, die sein künstlerisches Schaffen bis heute prägen.
Nach seinem Umzug nach Leipzig im Jahr 2015 fand Sommerfeld die Freiheit, seine Homosexualität offen zu leben und sich kreativ zu entfalten. Ein Schlüsselmoment in seiner künstlerischen Entwicklung war 2024 der Besuch des lesbisch-schwulen Straßenfests in Berlin, wo ihn die homoerotischen Werke der Newman Galerie und das Kunstbuch My Gay Eyetief berührten.
Seither widmet sich Sommerfeld der homoerotischen Fotografie als Mittel der Befreiung und Reflexion. In seinen Bildern verschmelzen persönliche Erfahrung, Sensibilität und Stärke zu einer visuellen Sprache, die Intimität und Selbstbewusstsein zugleich ausdrückt. Seine Arbeiten geben Menschen Raum, sich authentisch zu zeigen – verletzlich, stolz und unverstellt.