- Year: 2018
- Medium: Acrylic on paper, mounted on foam board
- 29,7 × 42 cm
In Verbindung / Connection untersucht Lars van Roosendaal den Widerspruch
zwischen digitaler Vernetzung und sozialer Entfremdung. Mehrere schemenhafte
Gestalten sind in eine gleichförmige Haltung versunken, ihre Körper verkrümmt,
der Blick fixiert auf den Bildschirm. Das kalte Licht ihrer Smartphones überstrahlt
die Gesichter, während der Hintergrund – ein einziger aufrechter Mensch im
Gegenlicht – als fast unerreichbare Alternative visuell in Distanz gerückt wird.
Die Szene analysiert die Auswirkungen exzessiver Smartphone-Nutzung auf
Körperwahrnehmung, Präsenz und zwischenmenschliche Beziehungen. Die
Figuren wirken isoliert, gleichgeschaltet, entindividualisiert – eingefroren in einer
Haltung permanenter Selbstabkapselung. Was als „Verbindung“ kodiert ist,
erscheint hier als Illusion: Berührung wird durch Oberflächenlicht ersetzt,
Interaktion durch algorithmisch gefilterte Auswahl. Die Leuchtkegel strukturieren
nicht nur das Bild, sondern erzeugen auch eine Form von Kontrolle – durch
Wiederholung, Disziplinierung, Vereinheitlichung.
Das Werk reflektiert nicht nur eine allgemeine medienkritische Haltung, sondern
verortet diese Beobachtung besonders im queeren Alltag, wo Begegnung
zunehmend in sexualisierten App-Kulturen ausgelagert wird. Körper werden
gescannt, bewertet, archiviert – reale Nähe bleibt sekundär. Der Fetisch liegt nicht
mehr im physischen Gegenüber, sondern in der ästhetisierten Datenfläche.
Verbindung / Connection bildet den zweiten Teil eines Triptychons, gemeinsam mit
Verurteilung / Condemnation und Verbreitung / Contagion – eine visuelle Analyse
dreier Zustände zwischen Sehnsucht und Dissoziation, Öffentlichkeit und Intimität,
Begehren und Abgrenzung.